European Herbal and Traditional Medicine Practitioners Association

Untersuchung der wissenschaftlichen Nachweise zur Effektivität von Kräuterheilkunde in Großbritannien

Eine selektive Überprüfung im Auftrag der European Herbal & Traditional Medicine Practitioners Association (EHTPA). Mc Clure, L. (PhD), Flower, A. (PhD), Price, S. (PhD)

Zusammenfassende Übersetzung: Heike Brunner/ PR- ANME e.V.

Die kürzlich durchgeführte Auswertung von Umfragen zur Anwendung vom komplementären Medizinverfahren zeigte, dass in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts mehr als ein Drittel der UK-Bürger pflanzliche Heilmittel verwenden. Die pflanzlichen Heilmittel werden in der Regel vor allem bei chronischen Erkrankungen über einem längeren Zeitraum gegeben, wo die konventionelle Medizin eher nichts Adäquates zu bieten hat.

Insofern wird die Kräutermedizin zu einem wichtigen Faktor im Gesundheitssektor bei der Behandlung der zunehmenden chronischen Erkrankungen als Allein- oder Begleittherapie.

Die Anwendung der Kräutermedizin blickt auf Jahrhundert- bis Jahrtausende alte Traditionen zurück. Die neue biochemische Medizin hingegen wurde durch die Evidenz-basierte Medizin Überprüfung revolutioniert. Die einzelnen Wirkstoffe werden hier isoliert auf ihre Effektivität und Sicherheit überprüft. Diese sehr strikte und einfache (im Sinne von Ausschlusskriterien) Untersuchungsmethode, die für die konventionelle Medizin zur Findung von alleinigen Wirkstoffen richtig ist, wird nun auch für die Untersuchung der Kräutermedizin angewandt.

An sich ist es zu begrüßen, die Wirksamkeit der Kräutermedizin zu überprüfen, aber dies wird ihr mit EBM Maßstäben nicht gerecht werden. Denn Kräutermedizin ist erstens von synenergetischen Prozessen und synkinetischen Prozessen abhängig. Zum zweiten ist die Anwendung absolut individuell. So ist es wichtig, dass bei der forschenden Kräutermedizin die Untersuchung von spezifischen Aspekten der traditionellen Anwendung mit einbezogen werden müssen, um die Anwendungswirkung richtig erfassen zu können. Wenn diese Aspekte berücksichtigt werden würden, ist es verständlich, dass dies eine  intensive Kosten- und Zeitfrage ist.

Um die Kräutermedizin so effektiv zu untersuchen, wie es die Evidence-based Medizin der auf allopathische Monosubstanzen ausgerichteten pharmazeutischen Industrie ausführen kann, bedarf es der Unterstützung.

Rationelle Betrachtung/ Hintergrund

Im UK wurde schon 2011 eine Regulierung erlassen, demzufolge es ein gesetzgebendes Register zur Erfassung von Praktikern, die unlizenzierte Kräuter verwenden eingerichtet werden soll. Vor diesem bedrohlichen Hintergrund wird die Wichtigkeit der Evaluierung von alternativen Heilverfahren und der Überprüfung der Effektivität der Heilkräuter sehr bedeutend. Eine umfassendere Studie ist für die nächsten kommenden Jahre unter der Aufsicht des EHTPA Forschungskomitees geplant.

Methodik

Die vorgestellten Fälle sind auf gängige allgemeine Erkrankungen untersucht worden. Dies geschah, um den Einsatzbereich der Kräuterheilkunde im gemeinen Gesundheitswesen zu verdeutlichen. Der Überblick erhebt nicht den Anspruch einer systematischen Evaluierung der wissenschaftlichen Nachweise. Es wurden vier Stufen der Bewertung eingeteilt: Hoch, moderat, niedrig und sehr niedrig.

Resultat

Folgende Erkrankungen wurden untersucht: Kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mell. Typ2, Hauterkrankungen (Ekzem), Reizdarmsyndrom und MRSA. In der Auswertung wurden für fast alle Krankheiten Pflanzen gefunden, die hohe und moderate Bewertungen erhielten, obwohl nur Einzelpflanzen untersucht wurden, was dem Ansatz und der Anwendung von Misch-Kräutermedizin wegen des Synergieeffektes widerspricht.

Aufgrund dieses Ergebnisses drängt die EHTPA auf weitere Untersuchungen, mit für die Kräutermedizin adäquaten wissenschaftlichen Untersuchungsparametern, um eine für das Gesundheitssystem so wichtige Heilmethode aufgrund der mangelnder Beweise nicht zu verdrängen.

T&CM-METHODEN

Die Vielfalt der Methoden

Es gibt zurzeit über achtzig verschiedene komplementäre Methoden und alternative Verfahren. Dazu zählen auch eigenständige Heilsysteme aus unterschiedlichen Kulturen und Traditionen. Eine gemeinsame Grundlage ist ganzheitliches Denken.

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Für ein freies und gesundes Europa

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ORGANISATION

Wer wir sind und was wir tun

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”Gemeinsam für eine einheitliche Traditionelle Europäische Medizin“ – Die Traditionelle Europäische Medizin (TEM) auf dem Weg zu einer europäischen Repräsentanz?

Bericht von der Tagung am 17.6. im Rahmen des 1.TEM-Forums in der Schweiz, St. Gallen – 12.6.-18.6.2023, Nora Laubstein

Eine Woche lang ging es ausschließlich um „Traditionelle Europäische Medizin“: Im fünf-tägigen Online-Forum, in der gut besuchten hybriden Tagung am Samstag in der Stiftsbibliothek des Klosters und ganz praktisch am Sonntag im Botanischen Garten des historisch bedeutsamen, circa 80 000 Einwohner zählenden Städtchen St. Gallen. Das Präsidium des TEM-Forum, Dr. Karl-Heinz Steinmetz, Christina Thum und Louis Hutter, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl die Jahrhunderte währende Geschichte, das kulturelle Erbe, als auch die gegenwärtige Situation in sieben europäischen Staaten und dem Iran zu präsentieren.

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