Kommentar von Karl F. Liebau

Text mit freundlicher Genehmigung der NATURHEILPRAXIS 1/2015 – Pflaum Verlag

Wenn die Muse medicinae et scientiae mit ihrem Zauberstab einen Vertreter der akademischen Medizin berührt und ihm die Worte „evidence based medicine“ ins Ohr haucht, gerät dieser in aller Regel in einen Zustand der Verzückung, zumindest aber in den einer tiefen Selbstzufriedenheit. Man ist auf der richtigen Seite, der Seite der „Wahrheit“, die eigentlich nur ein wissenschaftliches Dogma darstellt, dessen Wahrheit von heute der Irrtum von morgen sein kann.

Diese „evidence based medicine“ basiert im wahrsten Sinne des Wortes auf medizinischen Studien – möglichst doppelblind, wo weder Studienteilnehmer noch Studienleiter wissen, wer was einnimmt und wo sich dementsprechend das sonst so gescholtene Placebo Anerkennung und nicht selten sogar – ob seiner zuweilen verblüffenden Wirksamkeit – Bewunderung verschafft.
Dieses Zauberwort „evidence based medicine“, was nicht selten in Diskussionen mit der Naturheilkunde auch als Totschlagargument herhalten muss, hat dennoch auch für Vertreter der Naturheilkunde eine unbestrittene Faszination. Einige aus diesem Lager fühlen sich sogar gedrängt, naturheilkundliche Therapien trotz ihres multidimensionalen personotropen Ansatzes mit den linearen und summarisch-statistischen Kriterien der „evidence based medicine“ wissenschaftlich zu beweisen. (Natürlich ist man in beiden Lagern der Diskussion so engagiert, dass sich der Dialog längst verpersönlicht hat, und die Grabenkämpfe scheinen so erbittert geführt zu werden, dass man für das jeweilige Lager nur einen Namen nennen muss – und jeder weiß Bescheid. Ich will hier allerdings ausdrücklich keine Namen nennen.)

Bei nüchterner Betrachtung bleibt festzuhalten: Die „evidence based medicine“ gründet sich – wie auch immer – auf die medizinischen Studien, und sie definiert sich auch durch dieselben. Dennoch scheint „evidence based medicine“ selbst von der Tatsache, dass die klinische Forschung „zu viel Redundanz und Schrott“ (so die SZ) produziert, seltsam „unangekränkelt“.

Dabei wird von ernstzunehmenden Spitzenvertretern der medizinischen Wissenschaft – auch Nobelpreisträgern – beklagt, dass etwa 85 % der medizinischen Studien „unnötig“ sind, und sie empfinden Unbehagen ob der mangelnden Qualität. Zudem gibt es ein deutliches Befremden, dass es viel zu viele „Studien“ in angesehene wissenschaftliche Medien hinein schaffen, obwohl sie inhaltlich und auch methodisch ausgesprochenes Mittelmaß darstellen.

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