„Interdisziplinär“ oder „Integriert“ oder „Integrativ“- Worin liegt der Unterschied?
Allerorten wird mit dem angeblich neuen - nun schon zwanzig Jahre alten - Begriff der „Integrativen Medizin“ (IM) geworben. Daher haben wir den Versuch einer Begriffsverdeutlichung unternommen und die Begriffe „interdisziplinär“, „integrierte Versorgung“ und „IM“ nebeneinander gestellt. So ist ein kleines Merkblatt mit dem Titel „3-mal-i“ entstanden.
Heilpraktikerüberprüfungsleitlinien
Deutsches Bundesministerium für Gesundheit
Bekanntmachung von Leitlinien zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärterinnen und –anwärtern nach § 2 des Heilpraktikergesetzes in Verbindung mit § 2 Absatz 1 Buchstabe i der Ersten Durchführungsverordnung zum Heilpraktikergesetz vom 7. Dezember 2017
Das Bundesministerium für Gesundheit macht nachstehend die Leitlinien zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärterinnen und -anwärtern nach § 2 des Heilpraktikergesetzes in Verbindung mit § 2 Absatz 1 Buchstabe i der Ersten Durchführungsverordnung zum Heilpraktikergesetz (Anlage) bekannt: Die Leitlinien treten am 22. März 2018 in Kraft.
Bonn, den 7. Dezember 2017
Bundesministerium für Gesundheit
Im Auftrag A. Becker
ANME-Info: Kurzer Blick auf den historischen Hintergrund des Heilpraktikerberufes in Deutschland
von Nora Laubstein
Die Erfahrungsheilkunde und Traditionelle Medizin hat eine Jahrtausend alte Geschichte und wird bis heute in allen Kulturen im Sinne eines Immateriellen Kulturerbes ausgeübt. Beispielhaft seien hier die traditionelle chinesische Medizin (TCM), das „Wissen vom Leben“ (Ayurveda) aus Indien, der Schamanimus in Sibirien, am Amazonas und bei den Inuit im Eismeer, und nicht zuletzt das Heilwissen der Aborigines in Australien genannt.
Im mitteleuropäischen Kulturkreis ist diese Tradition von Hippokrates, Galen über Hildegard von Bingen, dem großen Paracelsus bis zu Pfarrer Kneipp, Pastor Felke, Rudolf Steiner und vielen anderen bekannten Vertretern der modernen Erfahrungsheilkunde und Traditionellen Medizin lebendig.
Erstmals wurde in Europa 1241 n. Chr. durch Kaiser Friedrich II das Edikt von Salerno als Medizinalordnung erlassen, die Ausbildung, Prüfung und Bezahlung eines Arztes regelte. Karl der IV. gründete 1348 in Prag die erste deutsche Universität, die auch über eine medizinische Fakultät verfügte. Ansonsten waren in Deutschland Erfahrungs- und Laienheilkunde traditionell verbreitet.
Die transkulturelle Integration außereuropäischer Konzepte in den zweiten deutschen Gesundheitsmarkt, dargestellt am Beispiel Shiatsu
Forschungsstand und Endpunktanalyse klinischer Studien zur Wirksamkeit des heterodoxen Verfahrens Shiatsu Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Philosophie
(Dr. phil.), vorgelegt von Andrea Kleinau
Zusammenfassung:
Shiatsu, eine japanische Lebensform und ein Behandlungsverfahren der Körperarbeit zugleich, hat auf dem sogenannten zweiten Gesundheitsmarkt in den letzten Jahrzehnten in Europa einen festen Platz eingenommen im Zuge einer Integration fremdkultureller Konzepte in die Eigenkultur. Dabei kann in dieser Arbeit belegt werden, dass das Verfahren selbst bereits kulturelle Verflechtungen in sich trägt und Anteile anderer Kulturen übernommen hat, so auch der deutschen Lebensform. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung einer Vielzahl medizinischer Erkenntnisse und Praktiken japanischer Mediziner ist verantwortlich für die Herausbildung des heutigen Shiatsu.
Neues aus Schweiz: Es steht 2:0 für die CAM
Bericht vom 2. Europäischen Kongress für Naturheilkunde, Alternativ- und Komplementärmedizin, 5.- 6.9.2015 in Winterthur - von Nora Laubstein
Auf dem diesjährigen QuinMedica-Kongress im Anton-Graff-Haus trafen sich Anwender, Hersteller, Ausbildungsinstitute und versierte Laien, um zum Thema „Jung & Alt“ Erfahrungen auszutauschen und den gut besuchten Fachvorträgen zu lauschen. Den Startschuss gaben die ausführlichen Grußworte von Michael Künzle (Stadtpräsident Winterthur) und der Kantonsrätin Prisca Koller aus Zürich.
Berufspolitisch konnte dieser Kongress nicht besser terminiert werden: Seit dem 4. September 2015 ist auch der zweite staatlich anerkannte CAM-Beruf in der Schweiz Realität. Seit dem April dieses Jahres gibt es den Beruf „Naturheilpraktiker“ (OdA-AM=Alternativmediziner) – und ab sofort auch den „Komplementärtherapeut“ (OdA-KT)! Damit ist die Schweiz europaweit das erste Land, das über zwei staatlich anerkannte Berufe mit staatlich anerkannten Ausbildungen im Bereich Komplementär- und Alternativmedizin (CAM) verfügt.