Eidgenössischer Naturheilpraktiker/in ist Realität
Der Dachverband Komplementärmedizin Dakomed — Pressemitteilung vom 4. Mai 2015
Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat am 28. April 2015 die Höhere Fachprüfung für Naturheilpraktikerin und Naturheilpraktiker genehmigt. Dadurch entsteht ein schweizweit anerkannter und geschützter Titel: Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom / Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom. Der Beruf kennt vier spezifische Fachrichtungen: Ayurveda-Medizin, Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin TCM und traditionelle europäische Naturheilkunde TEN. Damit ist eine der Kernforderungen zum Verfassungsartikel 118a Komplementärmedizin, nämlich die Schaffung von nationalen Diplomen für die nichtärztlichen Berufe der Komplementärmedizin, für eine erste Berufsgruppe erfüllt.
Erarbeitung von Berufsbildern für Tiergesundheitsberufe in Europa geplant
Bericht von Dr. Ricarda Dill (ANME e.V.)
Auf Einladung des Vereins Artgerechte Tiergesundheit e.V. trafen sich am 18./19.6.2014 in Hattersheim etwa 30 Vertreter von Berufsverbänden aus 5 europäischen Staaten, um über die Herausforderungen für die Zukunft der Tiergesundheitsberufe und Ausbildungsinstitute zu beraten. Vertreter aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Schweiz und Österreich einigten sich darauf, Qualitätsstandards für die Ausbildung, Prüfung und Ausübung der folgenden Berufe bzw. Berufsfelder zu entwickeln: Dentistik für Pflanzenfresser, Hufpflege und Huftechnik, manuelle Therapien (Osteopathie, Physiotherapie, Chiropraktik, Dorn-Therapie), Tierheilpraktiker, Hundetrainer und Tierverhaltenstherapeuten.
Belgien beschränkt durch neues Gesetz den Zugang zu homöopathischer Behandlung
Am 29. April 1999 stimmte das belgische Parlament, im Einklang mit nationalen und internationalen Empfehlungen zu Komplementär und Alternativ- medizinischen Verfahren, unter anderem durch den Europarat und das Europaparlament, dem sogenannten Colla- Gesetz zu. Dieses hatte die Regulierung der vier beliebtesten CAM Therapien zur Aufgabe: Akupunktur, Chiropraktik, Homöopathie und Osteopathie.
In den folgenden Jahren wurden Berufsorganisationen für diese Therapieverfahren gegründet, unter ihnen auch die Liga Homeopathica Classica für Homöopathie. Die Liga erstellte hohe Standards zu Ausbildung und Berufsprofil des Homöopathen nach den Richtlinien des European Central Council of Homeopaths (ECCH), um für eine gesetzliche Regelung gerüstet zu sein.
Schließlich setzte das Gesundheitsministerium unter zunehmendem Druck vier Ausschüsse (jeweils einen für jede der oben genannten Therapien) ein, um die Details zur Regelung der Ausübung zu erarbeiten. Bedauerlicherweise waren diese Ausschüsse weder demokratisch formiert, noch enthielten sie eine angemessene Vertretung durch Verbraucher/Patienten.
Am Montag, den 12 Mai 2014, 15 Jahre nach Einführung des Colla-Gesetzes, wurde nun ein königliches Dekret durch das Gesundheitsministerium veröffentlicht, welches nicht-ärztlichen Homöopathen die Freiheit der Berufsausübung verweigert und Patienten die freie Wahl der Therapieform jetzt und für die Zukunft nimmt.
Komplementäre und alternative Medizin (CAM) für Tiere
von Dr. iur. Ricarda Dill, Heilpraktikerin, Tierheilpraktikerin, Detmold & A. Christine Maaß, Tierheilpraktikerin, Köln, August 2014
Es gibt eine lange Tradition alternativer und komplementärer Heilverfahren am Tier. Zu den ältesten Verfahren am Tier dürften wohl schamanische Heilriten gehören, die bestehen, seitdem Menschen mit Tieren zusammenleben. Die Tierakupunktur blickt auf über 1000 Jahre zurück, während die Tierhomöopathie aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammt.
Homöopathie und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Pflanzenheilkunde, Osteopathie, Bioresonanztherapie, Kinesiologie oder Bach-Blütentherapie sind häufig angewandte Therapieverfahren am Tier. Wie im Humanbereich auch, sind diese Verfahren nur zum Teil wissenschaftlich anerkannt. Alle kontroversen Diskussionen, die sich auf den Nachweis der Wirksamkeit von CAM-Verfahren richten, werden in der Tiermedizin genauso ausgetragen wie in der Humanmedizin. Das Festhalten der etablierten Medizin am angeblich wissenschaftskonformen Erfordernis eines Wirksamkeitsnachweises durch wiederholbare, randomisierte, placebo-kontrollierte Studien (EBM, engl. evidence based medicine) führt zu einer Verarmung und Vernichtung des großen Schatzes an therapeutischer Erfahrung, Erkenntnis und Kultur, den die CAM zu bieten hat.
Wer wendet CAM am Tier an?
Neben Tierärzten, die eine CAM-Ausbildung vorweisen können, stehen v.a. die TierheilpraktikerInnen, die Krankheiten diagnostizieren, heilen und lindern dürfen. Darüber hinaus gibt es ein breites Spektrum an Tiergesundheitsberufen, die der Gesunderhaltung oder Gesundheitsvorsorge am Tier dienen, z.B. die Zahnheilkunde bei Pflanzenfressern, Hufpflege und Huftechnik, manuelle Therapien (Osteopathie, Physiotherapie, Chiropraktik, Dorn-Therapie), HundetrainerInnen und TierverhaltenstherapeutInnen.
Welchen Vorteil hat CAM?
Die CAM verfügt über ein breites Spektrum an Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Dieses Spektrum ist – von technischen Diagnosemöglichkeiten abgesehen – breiter als das Angebot an schulmedizinischen Interventionen. So verfügt alleine die Homöopathie über ein Arzneimittelreservoir (Materia Medica) von über 3000 bekannten Mitteln. In der TCM, Ayurveda-Medizin und der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) gibt es ein vergleichbar reiches und über viele Jahrhunderte tradiertes Wissen über die Wirkung von Kräutern und Pflanzen an Tieren. Die CAM stellt somit einen kulturellen Reichtum dar, der aus Erfahrung und Wissen gespeist und auch heute noch ständig erneuert wird.
Übersicht zur EU Gesundheits Politik zum Thema "Qualitätssicherung der Ausbildungen in der Komplementärmedizin"
Verfasser: Stefan Mumenthaler
Die vorliegende Arbeit ist eine Hausarbeit, entstanden im Rahmen des Studiums zum Master in Advanced Studies (MAS) in Gesundheitsförderung und Prävention (GF&P) an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Geschrieben im Verlauf des Studienmoduls 6, "European Dimension of Health Promotion" an der Hochschule Magdeburg (DE) des Lehrganges "European Master of Art in Health Promotion" (EUMAHP). Ausgangslage war nebst den Präsenzphasen in Magdeburg eine einwöchige Exkursion nach Brüssel mit dem Besuch wesentlicher Institutionen der EU und dem Austausch mit Akteuren der jeweiligen Institutionen.