Kneippen ist immaterielles Kulturerbe
Die Kneipp-Therapie mit ihren fünf Säulen Wasserheilkunde (Hydro- und Balneotherapie), Heilpflanzen (Phytotherapie), Bewegung, Ernährung (Diätetik) und Ordnungstherapie (Soziales Verhalten, Biorhythmus sowie integrativ: Body and Mind-Therapy) hat von der Deutschen UNESCO die Anerkennung als ein lebendiges, gestern-heute-und-morgen gemeinsam angewendetes immaterielles Kulturerbe erhalten!
Das ist eine bedeutende Würdigung von unterschiedlichen Verfahren der CAM (Komplementäre und Alternative Medizin). Es zeigt zusätzlich die kulturelle Bedeutung auf, die diese Verfahren für Gesundheitspädagogik, Fürsorge und Prävention sowie Heilbehandlungen besitzen. Für die Menschen bedeutet die Anwendung von CAM-Verfahren: die Erfahrung eines Gemeinschaftsgefühls. Gerade hier zeigt sich auch die positive Bedeutung von Selbsthilfe in Form von „Hilfe zur Selbsthilfe“!
Am Beispiel der Kneipp-Verfahren zeigt sich auch, dass die kulturelle Einschätzung und Berücksichtigung ein zweites gesundheitsbezogenes Standbein für die Bewertung naturheilkundlicher Verfahren und Gesundheitspolitik ist!
…zur Idee der Initiative „kneippen als Immaterielles Kulturerbe“
Die Künstler & Kneippianer, das Ehepaar Anne und Peter Knoll aus der Steiermark, kamen bei einem Bad Wörishofener Besuch bei Freunden auf die Idee kneippen als Immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO einzubringen:
„Wir starteten 2010 in Österreich, nach dreimonatiger Vorarbeit, gemeinsam mit dem Kneipp-Landesverband Steiermark, mit einer Einreichung „die Gesundheitsmethode nach Kneipp kneippen“- mit 144 Einverständniserklärungen (was damals Rekord war) bei der UNESCO in Wien. Uns wurde damals auch von den Experten für die besondere Einreichung ein Lob ausgesprochen. Diese Einreichung wurde aber zurückgestellt, u. a. mit der Begründung- Zitat: „Der Fachbeirat hat sich dennoch entschlossen, den Antrag zumindest so lange zurückzustellen, bis uns das Ergebnis einer allfälligen Einreichung des Kneippens in anderen Ländern bekannt ist.“
Kneippfreund Dr. Egon Happach-Gubi aus Bad Wörishofen, damals Stadtarchivar, unternahm die ersten Schritte, unterstützt von unseren Erfahrungen, für eine Einreichung in Deutschland. Dabei stellten wir ihm alle unseren Unterlagen und Erkenntnisse zur Verfügung. Nun freuen wir uns, dass der Samen aufgegangen ist und wir Impulsgeber für Deutschland sein konnten. Besonders glücklich ist es, dass die gemeinsame Einreichung von Kneippbund Deutschland, dem Heilbäderverband und der Stadt Bad Wörishofen „Kneippen als Immaterielles Kulturerbe“ in die UNESCO- Liste des Immateriellen Kulturerbes eingetragen und aufgenommen wurde.
Gleichzeitig warten wir nun in Österreich, dass unser Antrag auch hier wieder neu begutachtet wird, und dass es in Österreich zu einer Eintragung kommt, damit wir auch gemeinsam mit anderen Ländern, am ursprünglichen Ziel, dem kneippen als Weltkulturerbe arbeiten können.“
Hier ein Auszug aus der Pressemeldung der Augsburger Allgemeinen und der dazu gehörige Link:
„Auch Bad Wörishofens Altbürgermeister Klaus Holetschek, der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäderverbandes, freut sich über die Entscheidung. Er würdigt auch die Leistungen der Eheleute Knoll aus der Steiermark und von Egon" Happach-Gubi aus Bad Wörishofen, die von Beginn an für diese Idee gearbeitet hätten....
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