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Association for Natural Medicine in Europe e.V.

...für eine naturgemäße Gesundheitsförderung in Europa!

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Bericht von der CHRODIS+ Konferenz, 14.5.2019-15.5.2019, Budapest


Bericht von Lauren Tuchman

CHRODIS PLUS (CHRODIS+) ist eine 3 Jahre alte Initiative, die 2017 startete und im Jahr 2020 abschließen wird. Die Initiative wurde von der Europäischen Kommission und teilnehmenden Partnerorganisationen gegründet und mit dem Dritten Gesundheitsprogramm (2014-2020) eingeführt, um Mitgliedsstaaten zu unterstützen „die Last von chronischen Krankheiten zu lindern“. Es gibt 42 Partner aus 21 EU-Ländern, die alle zusammenarbeiten, um Know-how zu teilen, zu kollaborieren und Projekte umzusetzen sowie Initiativen zur Senkung der Häufigkeit und des Ausmaßes chronischer Krankheiten.


Die zweite jährliche Chrodis+-Konferenz fand vom 14.5.2019 bis zum 15.5.2019 in Budapest statt. Für die komplette Tagesordnung, Liste der Sprecher sowie einzelne Präsentationen siehe hier: http://chrodis.eu/event/budapest-conference/ und http://chrodis.eu/our-work/

Allgemeine Eindrücke:

Während die Statistiken und Daten der Welt über nicht ansteckende und chronische Krankheiten kontinuierlich auf eine Bandbreite und ein Ausmaß von Menschen/Nationen, betroffen von solchen Problemen, hinweisen, unterliegt trotz alledem ein positives Gefühl Konferenzen wie Chrodis+, wo Menschen aus vielen Ländern zusammenarbeiten, um Ideen und Ansätze zusammenzubringen, Ziele mit einem großen Schwerpunkt auf „Prävention“ sowie präventiven Maßnahmen zu setzen und so Hilfe für Schritte in Richtung einer gesünderen Zukunft leisten.

Die Anwesenheit ANMEs als starker Vertreter Komplementärer und Alternativer Medizin auf dieser Konferenz war wirkungsvoll insofern, dass die Basis unserer traditionellen und natürlichen Methoden die Idee von Prävention (statt der kurierenden Therapie) unterstützt. Oder, in Fällen, wo Krankheit bereits auftritt, einen Ansatz verfolgt, welcher Maßnahmen bevorzugt, die helfen können zu verhindern, dass sich die Krankheit in Zukunft verschlimmert sowie helfen den Verlauf der Heilung in Richtung natürlicher und selbstheilender Methoden zu bewegen.

Die breite Zusammenarbeit zwischen den Regierungsmitgliedern, Gesundheitsorganisationen, Bildungsinstituten und Wissenschaftlern war wichtig für mich zu sehen, denn es war klar, dass wir alle interessiert waren voneinander zu lernen, von durchgeführten Studien zu hören und Ziele zu entwickeln, die so schnell wie möglich einen Effekt bei den Leuten erzielen. Außerdem war es wichtig für mich zu sehen, dass ein Konsens über den Nutzen der Schaffung der besten Verfahren sowie Nationen und Gesundheitspläne (wo angebracht) danach zu formen und Budgetgelder, speziell zur Umsetzung und Dokumentation dieser Verfahren, bereitzustellen, bestand. Dies ist notwendig für Lern- und Forschungszwecke, aber auch um sicherzugehen, dass die Menschen, die Hilfe benötigen, Hilfe erhalten und dass nicht nur theoretische Lösung diskutiert werden, sondern wirkliche, praktische, Echtzeithilfe und -lösungen. Integration ist der Schlüssel - zwischen nationaler Politik und Gesundheitssystem sowie einzelnen und kleineren Gemeinschaften und Regionen. Feedback und Innovation sind ebenso wichtig, um die Entwicklung und den Fortschritt verfolgen zu können und um festzustellen, wofür mehr Aufmerksamkeit oder Ressourcen bereitgestellt werden sollten.

Einführende RednerInnen
  • Renata Pap, Vorsitzende des Instituts, welches Ildikó Horváth, den Gesundheitsminister des ungarischen Ministeriums, repräsentiert, wies auf das Dilemma, einen gesünderen Lifestyle zu ermöglichen, hin. Sie stellt die Frage, ob ein individueller oder ein gemeinschaftlicher Ansatz verfolgt werden sollte. Beide haben Vorteile wie Nachteile.
  • Ildikó Horváth, Staatsminister für Gesundheit, dem ungarischen Ministerium für Menschliche Fähigkeiten (Ministry of Human Capacities), betonte die Bedeutung von Innovation.
  • Wojciech Kalamarz, Vorsitzender der Einheit für Gesundheitsbestimmungen und internationale Beziehungen, DG SANTÉ, Europäische Kommission, stellte eine Zahl von ungefähr 72 Millionen Männer sowie 82 Millionen Frauen, die melden nicht ansteckende Krankheiten zu haben, fest. Er sagte, die Kommission gründe auf „best practices“ und dass die Beteiligung und Arbeit mit Chrodis helfe, die Entwicklung dieser „guten Verfahren“ zu verbessern, welche dann von einem Land zum anderen weitergegeben und genutzt werden können.
 LEITZIELE VON CHRODIS+:
  • Rokas Navickas, wissenschaftlicher Koordinator von CHRODIS+, stellte seine Vision von CHRODIS+ vor, diskutierte dabei die 21 involvierten Länder, die 42 Nutznießer und die 3-Jahres-Initiative. Er äußerte seine Überzeugung, dass Europa niemals fragiler war als jetzt.

Leitziele:

  • Verstehen und Feststellen wo gute Verfahren gefunden werden können und dann die gegenwärtigen Verfahren danach formen. Zweitens, diese Verfahren in anderen Umgebungen anwenden
  • Die Wichtigkeit von „Outcome Verbesserungen“ verstehen - die Verbesserungen kontinuierlich registrieren und verfolgen sowie sicherzustellen, dass sie weiterhin stattfinden.

PRÄSENTATIONEN IM PLENUM: VON DER THEORIE ZUR ANWENDUNG IN CHRODIS+:
Diskussion über „High-level implementation of tools, models and best practices“ („High-level Anwendung von Hilfsmitteln, Modellen und den besten Verfahren“)

  • Matilde Leonardi, von der Stiftung des Neurologischen Instituts Carlo Besta in Milan/Italien, diskutierte „die Rolle von Beschäftigung für Menschen mit chronischen Krankheiten“. Sie glaubt, dass Europa sich ebenso um die Unterstützung von Gesundheit am Arbeitsplatz und Begünstigungen für den Arbeitnehmer bemühen sollte wie es 22 internationale Länder zurzeit tun. Dies kann beiden helfen, dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber!
  • Jelka Zaletel vom Nationalen Institut für Gesundheitswesen Slovenien diskutierte „Ergebnisse von CHRODIS+ auf nationaler Ebene ausgebreitet - Die Erfahrung in Slovenien“.
    Zaletel stellte fest, dass die Anpassung des Gesundheitssystems an die Bedürfnisse der Bevölkerung unumgänglich sei und sich im nationalen Gesundheitsplan 2016-2025 widerspiegele.
  • Graziano Onder von der Katholischen Universität Herz Jesu in Rom/Italien diskutierte „breite Anwendung des Mehrfacherkrankungspflegemodell: Was? Wie? Warum?“ Onder sprach darüber, dass das Mehrfacherkrankungspflegemodell nicht länger nur auf Papier existiere und erläuterte die Schritte der Umsetzung wie folgt:
    • Das Ziel verstehen, die Krankheitsmuster, individuellen Erkrankungen und Kombinationen von Krankheiten verstehen.
    • Darstellen, wo sich Gebiete mit einem niedrigen sozioökonomischen Status befinden.
    • Zusätzlich ein tiefes Verständnis des Zieles haben und eine angemessene, genau definierte Reichweite.
  • Andrew Barnfield vom EuroHealthNet und Nella Savolainen vom Nationalen Institut für Gesundheit und Wohlbefinden sprachen über: „Kindergesundheit unterstützen mit Chrodis Plus: Geschichten von drei Projekten“. Barnfield und Savolainen glauben beide an die Notwendigkeit von angemessener Prävention und daran, Veränderungen zu schaffen bevor Probleme entstehen. Ein Beispiel für die erste Stufe der Projekte ist J.O.G.G. (umgesetzt in Island), welches sich auf gesunde Entscheidung in der Ernährung bezieht. Außerdem gibt es Toybox (eine Intervention in einem Kindergarten) mit dem Schwerpunkt auf Förderung von Trinkwasser, um genug Wasser für den Tagesverbrauch einzunehmen. Barnfield und Savolainen diskutierten auch die beste Art der Umsetzung, wobei sie festhielten, dass es strukturierte Umsetzungsstrategien, Expertenunterstützung, Ortsbegehungen, Kommunikation gibt und dass sie gelernt haben, dass es ein separates oder zumindest klar definiertes Budget für speziell die Umsetzung geben sollte.
  • Esteban de Manuel vom Kronikgune Forschungscenter für Chronische Krankheiten in Spanien diskutierte die Umsetzungsstrategie für CHRODIS+-Projekte. Er gab an, dass die ganze Methodik auf Kollaborationen von Interessenvertretern basiere. Außerdem gebe es eine „strukturierte Methodik“. Innerhalb dessen erklärte er, dass er glaube, der wichtigste Teil sei lokale Umsetzung von Arbeitsgruppen und die Analyse der Gebiete durch diese Arbeitsgruppen, sodass die relevantesten gefunden werden können. Dies kann dann zu einem größeren Bild zusammengesetzt werden. Er kommentierte auch die begrenzte Zeitspanne von Chrodis+ (auch wenn es drei Jahre sind, findet er das trotzdem irgendwie kurz). Er sagte, dass dies nur einen Zyklus zentraler Umsetzung zulasse. Er kommentierte außerdem die Bedeutung von Berichtserstattung - Dies sei keine Aufgabe des Managements und dass das Lernen eher strukturierte Berichtserstattung benötige.
  • Iñaki Imaz-Iglesia vom Gesundheitsinstitut Carlos III in Spanien diskutierte „nachhaltige Langzeitszenarios der Anwendung von guten Verfahren für chronische Krankheiten in Europa“. Er erläuterte, dass das Ziel war, an der Integration von nationaler Politik und nachhaltiger Praxis zu arbeiten - was bis zu einem Verwaltungsrat reicht und einen politischen Dialog sowie eine Analyse für Konsens-Aussagen beinhaltet. Bislang gibt es einen Verwaltungsrat, fünf nationale politische Dialoge, zwei Workshops, einen vorläufigen Bericht und eine Verbindung mit einem Lenkungsausschuss, der den zukünftigen politischen Dialog lenken kann.

Der zweite Konferenztag wurde von Ingrid Keller von DG SANTÉ eröffnet, die das Beste Verfahren Portal (Best Practice Portal) diskutierte, gefolgt von einen Rundgespräch in einer kleineren Gruppe über Chrodis+-Themen:

  • Ingrid Keller von DG SANTÉ diskutierte, dass CHRODIS verantwortlich für die Sammlung der „besten Verfahren“ sei sowie diese online verfügbar zu machen. Sie sagte, das wäre danach ausschlaggebend für den nachfolgenden „action-transfer“. Sie erzählte, dass DG SANTÉ Mitgliedsstaaten gefragte habe nachzufolgen und daran zu arbeiten diese Komponenten zusammen aufzunehmen, um Informationen für das gesamte Projekt bereitzustellen. Sie sagte außerdem, dass DG SANTÉ Mitgliedsstaaten nach Input gefragte habe, um zu identifizieren welches beste Verfahren sie gerne in ihrem Heimatland übernehmen würden [z.B. haben Mitgliedsstaaten gemeinschaftlich gewählt: 2018: Ernährung und physische Aktivität, 2019: psychische Gesundheit].

Zum Mitnehmen:

  • Das Portal ist geöffnet! Interessenvertreter können sich einschreiben! Und es gibt oft große Kollaborationen mit Kollegen von den Forschungsprogrammen.
  • ESF+ ist das Budget/Name für die nächsten sieben Jahre in der Kommission (für das Gesundheitsprogramm)

Abschlusssitzung im Plenum [abschließende Zusammenfassung des runden Tisches inklusive (Poster der runden Tische sind online verfügbar unter ‚Tagesordnung‘ auf der Website)]:

  • Sabine Vuik, gesundheitspolitische Analytikerin, von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in Unterstützung von CHRODIS+ diskutierte „Kosteneffizienz und Unterstützung der Übertragbarkeit von Piloten“. Sie erläuterte, dass die Auswirkung von Hochskalierung und Übertragung durch die Nutzung von Daten von Pilotenseiten abgeschätzt werden können. Folglich kann Arbeit an Maßstabsübertragungszielen erreicht werden. Sie plädierte auch für einen „Einsatz für Prävention“.
  • Eeva Rantala, Ernährungswissenschaftlerin, gab schöne abschließende Bemerkung, als sie sagte, dass es wichtig sei zu wissen, wann, wo und mit wem es am härtesten ist, Versuchung zu widerstehen. Im Wissen, dass dies helfen kann an Präventionszielen festzuhalten. Hilfreiche Idee von Prävention, besonders die Ernährung und Aufnahme betreffend sind: Einkaufslisten schreiben, gesunde Optionen zu Hause haben, bewusste Entscheidungen treffen, kleinere Portionen zu wählen. Ihre Präsentation ist hier verfügbar: http://chrodis.eu/wp-content/uploads/2019/06/be-the-choice-architect-of-your-own-life_chrodiswebsite_20190602.pdf