Unter der Schirmherrschaft der UNESCO/Österreich trafen sich zahlreiche Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Wien zum zweiten TEM-Forum. Das Forum, eine formelle Organisation für die Interessen einer internationalen Traditionellen Europäischen Medizin / TEM, hatte sich zum Ziel gesetzt „Zusammen Berge bewegen!“. Die Moderation beider Tage lag in den Händen von Herrn Harald R.Preyer.
Der Vorsitzende des Präsidiums, Dr. Karl-Heinz Steinmetz, begrüßte die aus mehreren europäischen Ländern angereisten Gäste mit dem klaren Aufruf zur Zusammenarbeit.
In seinem Einführungsreferat verwies er darauf wie dringend notwendig es sei die babylonische Sprachverwirrung zum Thema TEM zu beenden. Daher sei es dringend notwendig die Entwicklung einer global gültigen Standardterminologie zu entwickeln. Dies sei unumgänglich, um sicherzustellen, was denn unter Traditioneller Europäischer Medizin/TEM zu verstehen sei.
Document & protect TEM as intangible cultural heritage – an incitement to action!
Frau Dr.Michaela Noseck–Licul, Kulturanthropologin, stelle in ihrem Vortrag die Möglichkeiten einer Dokumentierung und den daraus erfolgenden Schutz der TEM-Methoden als Immaterielles Kulturerbe vor.
Herr Harald Hafner beleuchtete den kommerziellen Aspekt von TEM-Produkten und TEM-Ausbildungen. Als Marketing-Experte verwies er auf die schon vorhandenen Gegebenheiten und ermunterte die Anwesenden diesen Aspekt zu nutzen.
Ein unerwarteter Kurzbeitrag des Vorsitzenden der österreichischen Gesellschaft für Ganzheitsmedizin GAMED, Präsident: a.o. Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Marktl, zeigte ein aktuelles Problem auf: Ärzte und Ärztinnen, die in Österreich traditionelle Naturheilverfahren anwenden, werden von ihren eigenen Kollegen und Kolleginnen ausgegrenzt und Lehrinhalte aus dem akademischen Unterricht entfernt!
Frau Nora Laubstein vertrat den Deutschen Naturheilbund eV und stellte die Grundsatzfragen nach einer internationalen Zukunft des TEM-Heilsystems: Was ist TEM? – In welchem internationalen Regelwerk muss sich die TEM behaupten? – Wer darf die TEM anwenden?
Zu den historischen Zusammenhängen von Unani-Medizin, Hippokratischer Medizin und Persischer Medizin referierte Herr Dr. Meysam Shirzad von der Universität Teheran. In seinem Vortrag verwies er auf die bereits existierenden Standardterminologien der Traditionellen Persischen Medizin und der in Indien beheimateten Unani-Medizin.
Im Rahmen des sich anschließenden Kulturprogrammes wurde der ANME-Förderpreis 2024 an den in der Nähe von Salzburg beheimateten TEH-Verein verliehen.
Am Sonntag begannen die Arbeitsgruppen zu den Vortragsthemen des Vortages verschiedene Aspekte zu sammeln. Daraus ergaben sich die kurz und knapp gehalten jeweiligen Stellungnahmen der Arbeitsgruppen, die als Arbeitsauftrag bis zum nächsten Treffen des TEM-Forums genutzt werden. Ein weiterer Höhepunkt war die Vorstellung des Buches „Traditionelle Europäische Medizin im Aufwind“ aus dem Bacopa Verlag. Eine Textsammlung von zwanzig namhaften Autorinnen und Autoren gibt den aktuellen Standort und die Zukunftsperspektiven aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln wieder – schon jetzt ein Klassiker!
Abschließend stellte Herr Dr. Karl-Heinz Steinmetz das neu entwickelte „Memorandum of Understanding“ vor, eine gegenseitige Vereinbarung, welche engagierte Verbände und Organisationen mit dem TEM-Forum verabschieden können.