Pressemitteilung Kneipp-Bund e.V.
Am 23. November 2016 hat der Kneipp-Bund e.V. mit DAMiD und der BARMER GEK in Berlin die Tagung, Zukunft Prävention - Neue Strategien zur Prävention chronischer Erkrankungen, veranstaltet.
Neue Strategien für die Prävention
Prävention und Gesundheitsförderung müssen noch stärker im Alltag der Bürger ankommen. Denn Vorsorge kann entscheidend dazu beitragen, dass bei Millionen Menschen chronische Volksleiden wie Herz-Kreislauf-Probleme und Diabetes Typ 2 einen schwächeren Verlauf nehmen. Bestenfalls treten sie erst gar nicht ein. Dieses Fazit haben heute rund 300 Fachleute aus Politik und Gesundheitswesen auf dem Kongress „Zukunft Prävention – Neue Strategien zur Prävention chronischer Erkrankungen“ gezogen. Die BARMER GEK, der Kneipp-Bund e.V. und der Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) führten die Tagung in Berlin durch.
Im vergangenen Jahr hat die Koalition das Präventionsgesetz verabschiedet, das unter anderem mehr Vorsorge in Schule, Kita und Betrieb vorsieht. „Das Präventionsgesetz wirkt. Vorsorge ist und bleibt aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In der nächsten Legislaturperiode sollten die Weichen gestellt werden, um weitere Akteure stärker in die finanzielle Verantwortung einzubinden“, sagt Dr. Christoph Straub, Vorstandvorsitzender der BARMER GEK.
Nachhaltige Strategien und Konzepte für eine gesunde Ernährung
In diesem Zusammenhang spricht sich Straub für mehr Engagement für gesündere Nahrungsmittel aus. Denn eine ausgewogene Ernährung ist ein zentraler Bestandteil, um Volksleiden vorzubeugen. „Wir müssen mehr denn je nachhaltige Konzepte und Strategien entwickeln, damit gesundes Essen auf den Tisch kommt. Daher ist es wichtig, bereits in der Kita und der Schule beispielsweise weniger salz- und zuckerreiche Ernährung anzubieten“, so Straub.
Kneipp-Bund stärkt praktische Umsetzungsmöglichkeiten der Prävention
„Durch die verbesserten Lebensbedingungen und die demografische Entwicklung hat sich auch das Krankheitspanorama verändert“, betonte Marion Caspers-Merk, Präsidentin des Kneipp-Bundes. So seien circa 80 Prozent der europäischen Krankheitslast durch chronisch- degenerative Erkrankungen verursacht. „Diese Volks- oder Zivilisationskrankheiten sind oft sehr kostenintensiv und belasten unser Gesundheitssystem“, so die ehemalige Staatssekre- tärin des Bundesgesundheitsministeriums. Da viele chronische Erkrankungen durch die Le- bensführung beeinflussbar seien, ließe sich durch mehr Prävention sowohl die Krankheitslast verringern als auch einhergehende Kosten vermeiden. „Mit den Kneippschen Naturheilver- fahren haben wir ein hervorragendes Konzept, das nachhaltig und kostengünstig in sämt- liche Lebens- und Arbeitswelten implementierbar ist“, erklärte Caspers-Merk. Ein Leben nach Kneipp könne den Ausbruch chronischer Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes Typ 2, verhindern, hinauszögern oder den Verlauf abflachen. „Wir müssen die Umsetzung in der Praxis weiter stärken. Dazu gehört vor allem Aufklärungsarbeit, Fachwissen und Informa- tionsweitergabe – unser Kongress soll ein weiterer Schritt in diese Richtung sein“, so die Präsidentin des Kneipp-Bundes.
Die Anthroposophische Medizin fordert, Patienten stärker einzubeziehen
Für den Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) liegt in der stärkeren Berücksichtigung der Prävention zugleich die Chance, die Patientinnen und Patienten stärker im Gesundheitswesen einzubinden, so dessen Vorstandsmitglied Dr. Stefan Schmidt-Troschke: „Krankheiten, die die Menschen oft lebenslang begleiten, steigen deutlich an. Rund 30 bis 40 Prozent der Deutschen berichten über chronisches Kranksein. Die Prävention vieler dieser Krankheiten ist nur möglich innerhalb der Lebens-, Bildungs- und Arbeitswelten. Einfache Lösungen greifen zu kurz und verschlingen Ressourcen, die dringend gebraucht werden. Wenn wir wirklich vorankommen wollen in der Prävention, so geht es auch um eine Stärkung der zivilgesellschaftlichen Potenziale. Wir müssen Menschen aktiver herausfordern, die Gestaltung ihrer Lebensbedingungen selbst in die Hand zu nehmen, so dass die Betroffenen zu Beteiligten werden.“